Die Dachkehle ist ein zentraler Bestandteil eines Daches, der besonders an den Schnittstellen von zwei schrägen Dachflächen eine wichtige Rolle spielt. Sie befindet sich an der Innenkante, an der zwei Dachflächen in einem Winkel zusammentreffen und bildet damit eine Art „Rinne“. Ihre Hauptfunktion besteht darin, das Wasser, das auf das Dach trifft, gezielt abzuleiten, um Schäden durch stehendes Wasser oder eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden.
Da die Dachkehle an diesen Stellen eine hohe Belastung durch Wasser und Schmutz erfährt, ist eine fachgerechte Abdichtung und Pflege entscheidend. Meistens wird die Dachkehle mit speziellen Blechen oder Abdichtungsmaterialien versehen, die verhindern, dass Wasser in die Dachkonstruktion eindringt. Wenn die Dachkehle nicht korrekt abgedichtet oder gewartet wird, kann dies zu Undichtigkeiten und Schäden am Dach führen.
Inhaltsverzeichnis
Konstruktionsarten der Dachkehle
Reparatur und Wartung
Probleme bei bei Kehlen
Kosten und Preisgestaltung
Dachkehlen richtig abdichten
Die Konstruktionsarten der Dachkehle spielen eine entscheidende Rolle für die Funktionalität und Haltbarkeit eines Daches. Dabei sind sowohl die Auswahl der Materialien als auch die Bauweise – ob offen oder geschlossen – von großer Bedeutung.
Materialien für Dachkehlen
Dachkehlen müssen besonders widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und Wasseransammlungen sein. Daher kommen häufig folgende Materialien zum Einsatz:
Zink: Eines der am häufigsten verwendeten Materialien für Dachkehlen. Zink ist langlebig, korrosionsbeständig und relativ leicht zu verarbeiten. Es passt sich gut an verschiedene Dacharten an und hat eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren.
Kupfer: Kupfer ist besonders robust und bietet eine sehr lange Lebensdauer, die bis zu 100 Jahre betragen kann. Es ist allerdings teurer als Zink und entwickelt mit der Zeit eine charakteristische Patina, die zusätzlichen Schutz bietet.
Blei: Blei wird vor allem in historischen Gebäuden oder denkmalgeschützten Dächern eingesetzt. Es ist flexibel und gut formbar, jedoch deutlich schwerer und teurer als Zink oder Kupfer. Aufgrund seiner Umweltbelastung wird es heute seltener verwendet.
Kunststoff: Kunststoffkehlen sind eine kostengünstige Alternative und besonders leicht zu verarbeiten. Sie sind vor allem für kleinere Dächer geeignet, haben jedoch eine geringere Lebensdauer als Metallkehlen.
Aluminium: Aluminium bietet eine hohe Korrosionsbeständigkeit und ist leichter als andere Metalle. Es wird oft bei modernen Gebäuden eingesetzt, da es sich optisch gut anpasst und langlebig ist.
Offene vs. geschlossene Dachkehlen
Es gibt zwei Hauptbauweisen bei Dachkehlen: offene und geschlossene Dachkehlen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, abhängig von den Anforderungen des jeweiligen Daches.
Offene Dachkehle
Bei einer offenen Dachkehle sind die Dachflächen so gestaltet, dass die Kehle als sichtbare Rinne fungiert. Diese Konstruktion sorgt dafür, dass das Regenwasser direkt in die Kehle fließt und dann abgeleitet wird. Offene Dachkehlen sind einfacher zu reinigen, da Laub und Schmutz gut sichtbar sind und leicht entfernt werden können.
Ein Vorteil dieser Konstruktion ist ihre einfache Bauweise und das gute Abflussverhalten bei starkem Regen. Der Nachteil ist jedoch, dass die offene Dachkehle im Vergleich zur geschlossenen Variante optisch weniger ansprechend ist und schneller verschmutzen kann. Zudem kann bei schlechter Verarbeitung oder unzureichender Abdichtung leichter Wasser in die Dachkonstruktion eindringen.
Geschlossene Dachkehle
Bei einer geschlossenen Dachkehle sind die beiden Dachflächen so gestaltet, dass sie über die Kehle hinweg verlaufen und diese verdecken. Das Wasser wird unterhalb der Deckung abgeleitet, was zu einer saubereren und ästhetisch ansprechenderen Dachfläche führt.
Der große Vorteil geschlossener Dachkehlen liegt in ihrer Optik und dem besseren Schutz vor Schmutz und Laub. Da die Kehle durch die Dachdeckung verdeckt ist, bleibt sie länger sauber und muss seltener gewartet werden. Allerdings ist die Konstruktion und Abdichtung bei geschlossenen Dachkehlen aufwendiger und muss besonders sorgfältig erfolgen, da verdeckte undichte Stellen schwerer zu erkennen und zu reparieren sind.
Die Reparatur und Wartung der Dachkehle ist entscheidend, um langfristige Schäden am Dach zu vermeiden. Dachkehlen sind besonders anfällig für Verschmutzungen durch Laub und Schmutz, die den Wasserabfluss behindern können. Regelmäßige Inspektionen sind daher wichtig, um Verstopfungen frühzeitig zu beseitigen. Kleine Risse oder undichte Stellen in der Abdichtung sollten sofort repariert werden, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. Bei größeren Schäden oder Materialermüdung ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen, um eine professionelle Sanierung durchzuführen. Eine gut gewartete Dachkehle trägt maßgeblich zur Langlebigkeit des gesamten Daches bei.
Verstopfung durch Laub und Schmutz:
- Ansammlung von Laub, Ästen oder Schmutz blockiert den Wasserabfluss.
- Erhöhtes Risiko von Staunässe und Wasserschäden.
Undichte Stellen:
- Risse oder beschädigte Abdichtung (z.B. durch Witterung, Materialermüdung).
- Eindringendes Wasser kann das Dach und die Dachkonstruktion beschädigen.
Materialverschleiß:
- Alterung von Materialien wie Zink, Kupfer oder Kunststoff.
- Korrosion oder Erosion führt zu Leckagen und Funktionsverlust.
Fehlende oder unzureichende Wartung:
- Vernachlässigte Inspektionen und Reinigung führen zu dauerhaften Schäden.
- Kleine Probleme bleiben unentdeckt und werden zu größeren Schäden.
Schlecht ausgeführte Abdichtung:
- Fehlerhafte Verarbeitung bei der Installation (z.B. bei Übergängen oder Verbindungen).
- Wasser kann unter die Dacheindeckung eindringen.
Falsche Neigung oder Konstruktion:
- Ungenügende Neigung der Kehle führt zu stehendem Wasser.
- Falsche Konstruktion kann die Tragfähigkeit oder Funktion beeinträchtigen.
Frostschäden:
- Wasser sammelt sich in kleinen Rissen und dehnt sich bei Frost aus.
- Die Ausdehnung verursacht größere Risse oder Abplatzungen.
Die Kosten und Preisgestaltung einer Dachkehle hängen von mehreren Faktoren ab, darunter die Art des Materials, die Größe der Dachkehle, die Komplexität der Installation sowie eventuelle Reparatur- oder Wartungsarbeiten. Hier eine Übersicht, welche Aspekte die Kosten beeinflussen können:
Materialkosten
Zink: Zink ist ein gängiges Material für Dachkehlen und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist langlebig und relativ kostengünstig. Pro Meter liegen die Materialkosten für Zinkkehlen in der Regel zwischen 20 und 40 Euro.
Kupfer: Kupfer ist hochwertiger und deutlich teurer als Zink, bietet jedoch eine sehr lange Lebensdauer. Pro Meter können hier Kosten zwischen 50 und 100 Euro anfallen.
Blei: Blei wird vor allem in denkmalgeschützten oder historischen Gebäuden eingesetzt und kann pro Meter zwischen 80 und 150 Euro kosten.
Kunststoff: Kunststoffkehlen sind die preiswerteste Alternative. Pro Meter können die Kosten bei etwa 10 bis 30 Euro liegen, je nach Qualität und Hersteller.
Aluminium: Aluminium ist preislich im mittleren Bereich angesiedelt und kostet pro Meter zwischen 30 und 60 Euro.
Arbeitskosten
Die Arbeitskosten für die Installation oder Reparatur einer Dachkehle variieren stark je nach Region und Dachdeckerfirma. Durchschnittlich kann man mit einem Stundensatz zwischen 40 und 70 Euro für professionelle Dachdeckerarbeiten rechnen.
Je nach Aufwand und Komplexität des Daches (z.B. schwer zugängliche Bereiche oder besondere Dachformen) kann die Installation mehr Zeit und damit höhere Arbeitskosten erfordern. Typischerweise liegen die Kosten für die Montage einer Dachkehle zwischen 200 und 500 Euro, je nach Größe und Schwierigkeitsgrad.
Bei Steildächern ist es besonders wichtig, dass die Dachkehle extrem wasserdicht ist, da hier der gesamte Niederschlag von den angrenzenden Dachflächen abfließt. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in die Dachunterkonstruktion eindringt, muss der stark beanspruchte Bereich mit geeignetem Zubehör für Steildächer ausgestattet werden. So kann das Wasser zuverlässig in die Dachrinne abgeleitet werden.
Ein bewährtes Mittel sind universell einsetzbare Kehlbleche, die in der Regel aus Zink, Kupfer oder Aluminium gefertigt werden. Diese Bleche sind einfach zu montieren und gewährleisten eine effektive Entwässerung. Dabei sollte die Dachoberfläche sauber, trocken und frei von Staub und Fett sein, um eine optimale Abdichtung zu gewährleisten. Wichtig ist auch, dass der First nicht zu fest auf dem Firstbalken fixiert wird. Dennoch ersetzen Kehlbleche nicht die Unterspann- oder Unterdeckbahn. Diese zusätzlichen Abdichtungen müssen über den gesamten Kehlbereich verlegt werden, um einen vollständigen Schutz vor Feuchtigkeit zu bieten.
In der Regel beginnt der Dachdecker seine Arbeit mit der Konstruktion der Dachkehlen und Traufen, bevor er sich den Graten und Firsten widmet. Dabei ist es wichtig, dass die beiden aufeinandertreffenden Dachflächen dicht miteinander verbunden sind. Um dies zu gewährleisten, muss der Dachdecker eine Kehlrinne anlegen, die das Regenwasser sicher in die Dachrinne ableitet. Dadurch wird verhindert, dass unerwünschte Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eindringt.
Aufgrund dieser Anforderungen werden an das Material und die Qualität der Dachkehle sehr hohe Standards gestellt. Die Planung und Montage erfordern präzise Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Selbst ein kleiner Fehler in der Herstellung kann schwerwiegende Schäden verursachen, wie zum Beispiel das Eindringen von Wasser oder, im schlimmsten Fall, die totale Zerstörung des Gebäudes durch Schneeansammlungen im Winter. Zudem ist es äußerst unangenehm, eine beschädigte Dachkehle ersetzen zu müssen. Daher ist es entscheidend, eine Dachkehle auszuwählen, die mit großer Sorgfalt und aus hochwertigen Materialien gefertigt wurde.
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