Bei der Einblasdämmung wird das Dämmmaterial mithilfe spezieller Maschinen und Schläuche in die zu dämmenden Hohlräume eingeblasen. Häufig kommen dafür Materialien wie Zellulose, Holzfasern, Mineralwolle oder Perlit zum Einsatz. Diese Materialien zeichnen sich durch ihre hohe Dämmwirkung und Umweltverträglichkeit aus. Zellulose beispielsweise wird aus recyceltem Altpapier hergestellt und ist besonders nachhaltig.
Die Einblasdämmung ist eine innovative und effiziente Methode zur Wärmedämmung von Gebäuden und Dächer. Dabei wird das Dämmmaterial nicht wie bei herkömmlichen Dämmverfahren in Platten oder Matten verlegt, sondern in Hohlräume eingeblasen. Besonders bei schwer zugänglichen Bereichen, wie etwa Zwischenräumen in Wänden, Decken oder Dächern, bietet sich dieses Verfahren an.
Inhaltsverzeichnis
Funktion und Eigenschaften
Welches Dämmmaterial eignet sich?
Kosten
Ablauf einer Einblasdämmung
Vorteile von Einblasdämmungen
Verwendungszwecke
Pflege und Wartung
Bei der Einblasdämmung wird zunächst ein Zugang zu den zu dämmenden Hohlräumen geschaffen, etwa durch kleine Bohrungen in die Dachfläche oder das Entfernen von Ziegeln oder Verkleidungen an bestimmten Stellen. Solche Zugänge ermöglichen es, das Dämmmaterial direkt in die Zwischenräume von Dachsparren oder anderen Hohlräumen zu befördern. Besonders bei Dächern mit komplizierten Strukturen, wie Gauben, Dachfenstern oder verwinkelten Sparren, kann die Einblasdämmung ihre Vorteile voll ausspielen, da sie sich flexibel an alle Formen und Ecken anpasst.
Über diese vorbereiteten Zugänge wird das Dämmmaterial – häufig Zellulose, Mineralwolle oder Holzfasern – mit einer speziellen Einblasmaschine unter hohem Druck in die Hohlräume geblasen. Der hohe Druck sorgt dafür, dass das Material sich optimal verteilt und jeden Hohlraum dicht und gleichmäßig ausfüllt. Dadurch wird eine lückenlose Dämmung erreicht, die selbst in schwer zugänglichen Bereichen eine dichte Schicht bildet und so die Bildung von Wärmebrücken effektiv verhindert. Diese durchgängige Schicht reduziert Wärmeverluste, was in der Heizperiode zu einem deutlich verbesserten Wärmeschutz führt.
Nach dem Einbringen des Dämmmaterials werden die Öffnungen fachgerecht verschlossen, sodass die Dämmschicht sicher und dauerhaft in den Hohlräumen verbleibt. Dieser abschließende Schritt verhindert zudem, dass das Dämmmaterial durch Zugluft oder andere Einflüsse verrutschen kann, was die Wirksamkeit der Dämmung langfristig sicherstellt. Eine professionell ausgeführte Einblasdämmung kann Jahrzehnte halten und sorgt dafür, dass selbst kleinste Spalten und Ritzen – die bei herkömmlichen Dämmverfahren wie dem Verlegen von Dämmmatten oder -platten oft schwer abzudichten sind – zuverlässig gedämmt bleiben.
Zellulose
Zellulose ist ein Dämmmaterial, das aus recyceltem Papier, vor allem aus Zeitungsresten, gewonnen wird. Das Material wird zu Fasern verarbeitet und mit Brandschutzmitteln versehen, sodass es schwer entflammbar ist. Zellulose ist besonders nachhaltig und eignet sich ideal für ökologisch orientierte Bauprojekte.
Mineralwolle (Steinwolle und Glaswolle)
Mineralwolle umfasst Steinwolle und Glaswolle, die aus geschmolzenem Gestein bzw. Glas hergestellt werden. Mineralwolle ist nicht brennbar und zeichnet sich durch hervorragende Dämm- und Schalldämmeigenschaften für eine Einblasdämmung aus.
Holzfaser
Holzfaser wird aus Restholz gewonnen und mit umweltfreundlichen Bindemitteln verarbeitet. Das Material ist besonders umweltfreundlich und wird häufig in ökologischen Bauprojekten eingesetzt. Holzfaser eignet sich gut für Dächer und Dachböden, da sie eine hohe Wärmespeicherfähigkeit hat.
Perlite
Perlite ist ein natürliches Vulkangestein, das aufgeschäumt und in Granulatform verarbeitet wird und so für eine Einblasdämmung geeignet ist. Es wird vor allem in feuchten Bereichen eingesetzt, da es eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit aufweist.
Die Gesamtkosten einer Einblasdämmung setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen: Zunächst beeinflusst die Größe der zu dämmenden Fläche maßgeblich die Kosten, da mit zunehmender Fläche auch der Material- und Arbeitsaufwand steigt. Ein weiterer wichtiger Kostenfaktor ist das Dämmmaterial selbst.
Für eine grobe Kosteneinschätzung kann man für eine Dachbodendämmung mit Einblasdämmung etwa 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter rechnen, da hier oft offene Flächen gedämmt werden, was die Arbeit erleichtert und die Kosten senkt. Die Einblasdämmung von Dachschrägen ist etwas aufwendiger und liegt in der Regel zwischen 30 und 50 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Flachdachdämmung betragen die Kosten oft zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter, da das Material gleichmäßig und kontrolliert eingebracht werden muss und teilweise die Dachabdichtung berücksichtigt werden muss.
Wer übernimmt den Vorgang einer Einblasdämmung
Die Einblasdämmung ist ein technisches Verfahren, das von speziell geschulten Fachbetrieben durchgeführt wird. Diese Firmen verfügen über das nötige Fachwissen und die erforderliche Ausrüstung, um eine hochwertige Dämmung zu gewährleisten. Der Ablauf beginnt in der Regel mit einer Vor-Ort-Begutachtung des Hauses, durchgeführt von einem Betrieb für Dämmtechnik oder energetische Sanierung. Dabei wird der individuelle Bedarf ermittelt, das geeignete Dämmmaterial ausgewählt und die besonderen Anforderungen des Gebäudes berücksichtigt.
Der eigentliche Dämmvorgang umfasst mehrere Schritte: Zunächst werden die Wände oder Dachschrägen vorbereitet, indem der Zugang zu den Hohlräumen geschaffen wird, in die das Dämmmaterial eingeblasen werden soll. Anschließend wird das Dämmmaterial – häufig Zellulose, Mineralwolle oder Holzfaser – mithilfe einer speziellen Maschine unter kontrolliertem Druck in die Hohlräume eingeblasen, um eine gleichmäßige und lückenlose Füllung zu erzielen. Abschließend wird der Zugang zu den Hohlräumen verschlossen, und eine gründliche Qualitätskontrolle stellt sicher, dass das Dämmmaterial den gesamten vorgesehenen Bereich abdeckt.
Die Einblasdämmung bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
Vorteile |
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Hohe Energieeffizienz: Durch die lückenlose Dämmung werden Wärmebrücken geschlossen, was den Heizbedarf im Winter und den Kühlbedarf im Sommer senkt. |
Geringer Aufwand und schnelle Umsetzung: Die Einblasdämmung kann relativ schnell und ohne große bauliche Eingriffe durchgeführt werden. Es sind nur wenige Vorarbeiten nötig, was Zeit und Kosten spart. |
Vielseitigkeit: Sie eignet sich für schwer zugängliche Bereiche und ist besonders effektiv in unregelmäßigen Hohlräumen wie Dachschrägen oder Gauben. |
Nachhaltigkeit: Oft werden umweltfreundliche Materialien wie recycelte Zellulose verwendet, die CO₂-neutral und biologisch abbaubar sind. |
Verbesserung des Wohnklimas: Ein gut gedämmtes Dach sorgt dafür, dass im Sommer die Hitze draußen bleibt und im Winter die Wärme im Haus gehalten wird. Das trägt zu einem stabilen, angenehmen Raumklima bei. |
Die Vielseitigkeit der Einblasdämmung erlaubt ihren Einsatz in zahlreichen Bereichen des Hauses:
Dächer und Dachschrägen: Besonders in Dachschrägen und Gauben ist Einblasdämmung ideal, da sie auch unregelmäßige Hohlräume gut ausfüllt.
Zwischenwände und Fassaden: Viele ältere Häuser haben ungedämmte Hohlräume in den Wänden, die durch Einblasdämmung isoliert werden können. SOmit kann diese Dämmung als eine Art der Fassadensämmung gesehen werden.
Kellerdecken und oberste Geschossdecken: Auch hier sorgt die Einblasdämmung für eine wirkungsvolle Isolierung und verhindert, dass Wärme aus den beheizten Wohnräumen in unbeheizte Bereiche entweicht.
Bevor man mit der Dämmung startet, sollten einige Anforderungen und eventuell notwendige Genehmigungen geklärt werden. Insbesondere bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Altbauten gelten oft besondere Vorschriften, die mit der lokalen Baubehörde abgeklärt werden sollten.
Förderprogramme: Einblasdämmung wird in Deutschland durch verschiedene Förderprogramme unterstützt. Die KfW-Bank bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungen, darunter auch Dämmmaßnahmen. Zusätzlich gibt es oft Förderprogramme auf Landes- oder Kommunalebene. Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert energetische Maßnahmen. Für Hausbesitzer lohnt es sich, einen Fachbetrieb zu wählen, der sie zu diesen Fördermöglichkeiten berät und bei der Beantragung unterstützt.
Nach der Installation benötigt die Einblasdämmung kaum Pflege. Dennoch gibt es einige Punkte, auf die Hausbesitzer achten sollten, um die Dämmwirkung langfristig zu sichern:
Die Einblasdämmung ist eine effiziente und vielseitige Lösung zur Dämmung von Dächern und schwer zugänglichen Stellen. Mit den richtigen Materialien und einem erfahrenen Fachbetrieb lässt sich eine hochwertige Dämmung umsetzen, die langfristig Energie spart und das Raumklima verbessert. Dank der Förderprogramme und nachhaltigen Materialien ist die Methode nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Hausbesitzer profitieren von niedrigeren Heizkosten und einem besseren Wohnkomfort – und tun gleichzeitig etwas für den Klimaschutz.